Zeitlos

Schon wieder ist so viel Zeit vergangen ohne daß wir es merken. Sie spielt keine Rolle mehr und das ist herrlich. Unser Dasein ist quasi lang weilig geworden… Ob 4 Uhr Früh oder 8 Uhr ist egal, wir sind so weit, wenn wir so weit sind.

Ab hier geht’s zurück

Sandhamn war der nördlichste Punkt unserer Reise, nun sind wir wieder auf dem Weg in den Süden. Schade und Gott sei Dank zugleich. Dazu später mehr. Von Sandhamn ging es nach Kolväsviken, ein keiner Naturhafen. Eine spektakulär enge Einfahrt führt einen in eine tolle Bucht. Es lagen einige Schiffe, dennoch war es völlig still. In Italien undenkbar… ?

Ein wunderbarer Ort, trozdem sind wir weiter und zwar nach Ranöhamn. Es war mal wieder viel Wind mit starken Böen angesagt, da wollten wir etwas geschützter liegen. Das taten wir auch, hier lagen wir 1,5 Tage. Wir hatten ungewöhnliche Nachbarn und waren froh, daß sie von uns nichts wollten. Sie hatten den Wald gut im Griff und haben auch nach Belieben das Ufer bebaut.

Die dazu gehörigen Burgen haben wir natürlich auch gefunden und diese wurden von zwei Eisvögeln bewacht. Eine unbeschreibliche Farbenpracht. Die Natur ist wahrlich unglaublich hier. Von diesem Plätzchen ging es dann in einem Rutsch nach Gotland rüber. Das bescherte uns einen 24 Std. Törn. Der Sonnenuntergang zog sich bis zum Sonnenaufgang, nur das Rot wanderte und änderte seine Farbe in der stillen Nacht.

Wir hatten Wachwechsel von 2Std oder bei Bedarf, das ging ganz gut, trozdem ist man ziemlich platt bei der Ankunft. Das Alleinsein nachts mit dem Schiff, einer schläft unter Deck, ist schon ein tolles Erlebnis. Die Gedanken werden ruhig und irgendwie ist nichts mehr wichtig. Alles ist gut, so wie es ist.

Wir kamen morgens um 0645 in Visby an und haben uns erst mal bis mittags hingelegt. Dann kam natürlich ein Stadtschlich dran und Visby ist wirklich sehenswert. Das Mittelalter ist überall zu sehen und zu spüren. Hier haben wir ein paar Tage verbracht, erst wegen Wind, an dem Tag hatten wir ein Auto gemietet und den nördlichen Teil der Insel erkundet, dann wegen Nebel. Der war so dick und hartnäckig daß er sich erst am Abend auflöste. Der erneute Stadtrundgang war mystisch.

Altes Fischerdorf im Norden
Visby im Nebel

Ab da kann ich wieder zusammen raffen, es ging nach Byxelkrok auf Öland. Hier haben uns ca. 1000 tote Fische und eine Hafenbaustelle empfangen, natürlich mit dem dazugehörigen olfaktorischen Erlebnis. Ihr wollt es weder sehen, noch mehr darüber wissen. Wir müssen dort nicht wieder hin. Nix wie weg am nächsten Morgen! Dieses neue Ziel hat uns wieder versöhnt, Oknö/Mönsterås, ein Hafen so klein und flach, daß wir noch genau die berühmte Hand breit Wasser unter dem Kiel hatten. Quasi ein Loch im Wald mit Wasser drin, das nennt sich Hafen. Rund rum ein Campingplatz, wir lagen mitten zwischen den Bäumen und Wohnmobilen. Toll!

Der Waldhafen

Für die Segler unter den Lesern… Öknö Mönsterås Lakhamn. Wir haben 1,70mTiefgang, Wassertiefe war 1,80m ?

Und heute ging es wieder über den Sund – na und? Liebe Grüße aus Stora Rör, hab jetzt keine Worte möhr.

*Hej Hej SanDee & Olaf*

3 Antworten auf „Zeitlos“

  1. Na dann hattet Ihr ja wirklich ne Hand breit unter Euch, habt Ihr Eure Hände eigentlich Mal ausgemessen?!? Wessen Handbreit war es denn in dem Waldhafen?

    Schön wieder von euch zu lesen, ich hatte mir schon etwas Gedanken gemacht bei der etwas längeren Sendepause.

    Liebe Grüße von uns aus der Adria zwischen den 1500 Inseln Kroatiens ?

    1. Hi Carmen,
      Sorgen brauchst Du Dir keine machen, oft ist keine Verbindung, oft fehlt die Lust – ist ja schließlich Urlaub – und wenn die Lust da ist, dann fließt auch der Text gut.
      Toll daß Ihr auch so viel unterwegs seid, vielleicht trifft man sich ja mal zum Sundowner…. ?
      Grüße in die Adria ?

  2. Wieder eine sehr sehr schöne und humorvolle Reise-Beschreibung 🙂
    Sie liest sich, als wäre man mit dabei. Danke, daß Ihr uns dran teilhaben lasst. Und das noch mit wunderschönen Fotos dokumentiert.
    Der Sonnenaufgang ist gewaltig, auch der Biber Baum, sehr beeindruckend.
    Geniesst auch die Rückreise mit schönen Erlebnissen/Eindrücken
    Liebe Grüße e un abbraccio Kri

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