Wir fummeln uns hier durch das Inselgewirr, haben die schwedischen Schären doch merere tausend kleine Inseln. Hier ist genaue Planung und vor allem Navigation gefragt. Die Tonnen werden gezählt und abgehakt, Karten gewechselt, Konzentration darf nicht nachlassen, sonst steht man sofort im Wald… Teilweise sind die Rinnen so eng, daß man die Felsen berühren könnte. Hierbei noch zu segeln bringt Adrenalin pur und höllischen Spaß. Die angelaufenen Ziele hingegen sind weder mit Worten, noch mit Bildern gut zu beschreiben.

Ohne das schwedische Hafenbuch, das Olaf noch in Deutschland besorgt hat, würde man diese wunderbaren Stellen nicht anlaufen. In den Karten teilweise nicht verzeichnet oder ausgewiesen, wären sie nämlich überhaupt nicht zu finden. Die Schären zeichnen sich dadurch aus, daß man vor Heckanker mit dem Bug am Fels liegt und sich an Land eine Stelle zum Festmachen sucht. Einen Baum z.B. dem man vertraut, einen Fels, der groß genug ist oder man bringt seine eigenen Schärenhaken an und fädelt die Leine ein. Alles immer höchst spannend. Meine Hax’n san zwar lang, trotzdem bin ich über die kleine aber megapraktische Bugtrittleiter sehr dankbar. Die Felsen fallen steil ab ins Wasser, so daß man bis “dran” fahren kann, da komme ich gerne gut an Land.
Nach unserem letzten Aufenthalt in Harstena ging es nach Arkösund. Harstena ist eine kleine, ehemalige Robbenfanginsel. Hier stehen heute nach wie vor die Häuser, hübsch renoviert und es leben auch hier Leute das komplette Jahr. 8 Vielleicht. Wir waren wieder alleine, lagen vor einem Restaurant das noch auf die Inbetriebnahme wartet.

Eine Inselwanderung führte uns zur ehemaligen Schule, heute ein Museum. Beides wie aus dem Film. Es gibt auch eine kleine Feuerwehrstation, alles sieht aus wie im Spielzeugland.


Als wir ablegen wollten, kam eine Familie zu uns, sie hatten frisch gepflückte Maiglöckchen in der Hand und waren neugierig. Aus dem Gespräch erfuhren wir, daß sie hier aufgewachsen war, heute in Südschweden lebt und immer wieder gerne mit ihrer Familie zurück kommt. Momentan vergrößern sie ihr Haus.
Ich raffe nun etwas die Reise zusammen – für die, die unsere Reise genau verfolgen wollen – viel Spaß beim Suchen ;-), die Bilder beginnen sich leider zu ähneln, die Eindrücke jedoch nicht. Sie sind jedes Mal unglaublich.
Über Harstena ging es nach Arkösund. Hier gab es sogar mal einen Kro der
- offen hatte
- in dem man super gut essen konnte
Letzteres ist leider sehr schwer in diesem Land. Hier lagen wir einen Tag wegen Starkwinds. Weiter nach Öja / Landsort, kleiner niedlicher Hafen der uns zum Übernachten diente. Von hier nach Utö, guter Schutzhafen bei viel Wind, das brauchten wir, denn es waren wieder Böen bis 9 bf angesagt. Auch das ist ein angenehmer Hafen, hier gab es sogar eine Sauna, die wir nutzten. Von Utö nach Djupviken war es nur ein Katzensprung, der aber hat sich gelohnt. Es war eher eine Kaffeefahrt, aber die war schön.

Das Lagerfeuer in Djupviken bot sich an. Der Fels, an dem wir lagen, hatte eine Ausbuchtung, die regelrecht danach rief. Das Wetter war schön und so hatten wie einen gemütlichen Abend. Und die Mücken auch. Die sind hier übrigens so groß wie bei uns die Fliegen. ( nur mal so nebenbei erwähnt)
Von dort aus ging es nach Mortö-Bunsön.

Auch hier lagen wir alleine. Kann es irgendwie schöner sein???
Und nun sind wir in Sandhamn. Ein Hafen. Der königlich schwedische Yachthafen. Hui…… Hier wird auch eingecheckt wie im Hotel und es baumelt eine Plakette am Bug mit einer Nummer. Bezahlt wird bei Abreise an der Rezeption. Gut. Dafür hüpfen wir gleich ins Spa und suhlen uns in der Sauna und im Yakuzzi. Das äußerst niedliche Städchen haben wir gestern Abend noch erkundet, hier wird gelebt und die Bars sind schon offen. Die Nächte sind unendlich – es wird nicht mehr dunkel – und so auch das Leben hier. Es sind halt nur 2 Monate Sommer und die werden wahrscheinlich am Stück und ohne Schlaf verbracht. 🙂 Trotzdem hatten wir eine gute Nacht.



So, mir brennt die Sonne auf dem Rücken – völlig ungewohnt für uns – jetzt ab in die Sauna bei bestem Wetter. Habt alle einen schönen Tag und bis bald! Ein herzliches Hej Hej aus Sandhamn *SanDee & Olaf*
Hej,
ein super Törnbericht und ganz tolle Bilder. Ich freue mich schon auf mehr wenn Ihr wieder zurück seid.
Wann müsst ihr den Bug denn wieder gen Heimat lenken?
Lg
Heide und Jan
Hej Ihr zwei,
Genau heute haben wir den Bug in Richtung Heimat gedreht….. Schade schade, aber wir haben ja noch eine gute Weile vor uns bis zum Heimathafen. LG
Wenn es nur den endlosen Segelurlaub gäbe… oder den, der so lange dauert wie man ihn halt braucht. Ein Traum.
Na dann kommt man gut nach Hause.
Wir freuen uns schon auf den nächsten Bericht
Und falls Ihr mal was anderes sehen wollt als Eure Schären-Bullabü Welt…
Wir segeln in 7 Tagen die Aeroe Rund Regatta mit und ich stelle ein paar Bilder auf meinen Instagram Account “sailing.snowman”
Lg
Heide und Jan
Das schaffen wir nicht ganz dazu zu kommen, schauen aber gerne auch Euch zu! 🍀🍀🍀 Mast- und Schotbruch 💛
Ein wunderbarer Reisebericht. Danke dafür ! Die superschönen Fotos wecken Fernweh in mir, auch daß es nachts kaum noch dunkel wird.
Ist eine Welt für sich. Tollllll !!!
Das Licht, die Sundowner incl. Lagerfeuer, einfach umwerfend.
Genießt die Reise weiter, auch wenn ihr das Schiff seit heute in Richtung zurück steuert.
Hier freuen sich Drei sehr auf Euch.
Habt eine guuuute Fahrt.
Lieben Gruß
@Kri 😊
Das Foto vom Sonnenuntergang ist von allen schönen das Allerschönste – es müßte ja gegen Mitternacht entstanden sein -oder ? Vielen Dank für das Teilhabendürfen , es weckt Fernweh –oder man spart sich die Reise – je nach Temperament . Weiterhin genießen, genießen, genießen !!!! Lahmt der Schiffskoch etwa ??Herzl.Gruß aus München, ab morgen von Sylt- dem Norden und den langen Abenden näher!
Liebe BF,
Ihr allerschönstes Foto entstand um 2125, also noch weit vor Mitternacht. Die Abenddämmerung dauert hier eine kleine Ewigkeit und geht auch direkt in die Morgendämmerung über. Teilweise sehr verwirrend wenn man nachts mal raus geht…. 😀
Der Smutje hat sich mal eine kleine Pause gegönnt, daher die unglaubliche Gelegenheit hier in diesem Land überhaupt Essen gehen zu können und dann auch noch GUT, genutzt. Nicht so einfach hier!
Viel Spaß auf Sylt, dennoch bleibt es bei dem Gruß in den Süden!😉